I Was Hank Williams review Hooked On Music (D)

Es heißt zwar so schön “It’s the singer, not the song”, doch manchmal sind es auch Singer und Songs, die gemeinsam für etwas stehen, nämlich gleichermaßen Authentizität und Aussage, Harmonie und Suche nach etwas, das sich nicht gleich beim ersten Hören erschliessen mag.
Ad Vanderveen, der niederländische Schöngeist, ist einer dieser wandelbaren Vertreter. Stets wandelnd zwischen krachledernem Neil Young (wie 2016 bei seiner “Stellar Cellar Band”) und ein bisschen John Steinbeck oder Springsteens “Nebraska” und “Tom Joad” Phase, wie auf seinem neuen, seinem 28. Album “I Was Hank Williams”. Ein Titel der allerdings eher Metaphorisch gemeint ist.
Vanderveen zwingt zum Zuhören, setzt auf Texte mit Tiefgang und bringt, wenn es wie zu Heavy Heart durchaus passend erscheint, neben vielen akustischen Gitarren auch gerne mal eine zart gespielte elektrische Gitarre ein und schmückt das mit Kersten de Lignys Harmony Vocals und Harmonium versehene fragile und liebenswerte Where Does Love Belongtrefflich aus.
Vanderveen benötigt kein großes Brimborium, um kleine songwriterische Gemmen zu schaffen und belässt es geschmackssicher beim Titelsong dabei, ein wenig in Richtung Kris Kristofferson zu flirten.
Vanderveen kreiert mit “I Was Hank Williams” ein hübsches, beschauliches Kleinod, das mit dem sparsamen und punktgenauen Catch A Falling Leafnebst gezupfter Gitarre und bezauberndem zarten Blech und Streichern daherkommt und des Hörers Seele baumeln lässt.
Rundum ein entspanntes Album mit viel Tiefgang und purer Schönheit, das auch nach mehrmaligem Hören immer neue Details preiszugeben vermag.